Wenn man länger unterwegs ist, lernt man nicht nur neue Orte kennen, sondern auch sich selbst. Mir wurde auf meinem Roadtrip wieder einiges bewusst, das ich gerne mit dir teile. Vielleicht erkennst du dich in dem einen oder anderen Punkt wieder.

1. Weniger ist mehr

Unterwegs merke ich immer wieder: Ich brauche erstaunlich wenig. Alles, was wirklich zählt, passt in mein Auto. Aber – und das ist die ehrliche Seite – auf Dauer fehlt mir der Komfort. Drei Monate mit Freely? Das möchte ich nicht mehr. Für kürzere Trips passt es perfekt, für längere Reisen wünsche ich mir inzwischen mehr Platz und Bequemlichkeit. Was ich am meisten vermisst habe? Nicht Bett oder Sofa, sondern mein Badezimmer. Ein warmer, heller Raum, in dem man sich frei bewegen kann. Keine Selbstverständlichkeit – und etwas, das ich nun noch mehr schätze.

2. Umgang mit Unsicherheiten

Reisen zeigt mir schnell, wie ich mit unvorhergesehenen Situationen umgehe. Dieses Mal war es z. B. Nuos Sandkolik oder mein Lagerungsschwindel. Früher hätte ich wahrscheinlich mehr Panik verspürt, jetzt konnte ich ruhiger bleiben. Das hat mir gezeigt, dass ich heute vieles gelassener händeln kann.

3. Meine Energiequellen

Für mich keine neue Erkenntnis, aber eine wertvolle Erinnerung: Die Natur ist mein Akku. Sie bringt mich runter, macht meinen Kopf frei und gibt mir Kraft. Und manchmal brauche ich genau dieses Zurück-zur-Natur, um wieder bei mir anzukommen.

4. Einsamkeit vs. Gesellschaft

Ich kann gut alleine sein und genieße diese Zeit auch. Aber auf diesem Roadtrip hatte ich über längere Strecken kaum Gesellschaft – und irgendwann habe ich gemerkt, wie sehr mir das gefehlt hat. Zum Glück haben sich gegen Ende noch schöne Begegnungen ergeben, die mir richtig gutgetan haben.

5. Entscheidungen treffen

Ich neige dazu, viel nach Plan und Kopf zu entscheiden – Route, Budget, alles organisiert. Doch eigentlich geht es mir besser, wenn ich nach Bauchgefühl reise. Die Momente, in denen ich spontan war, haben sich am freiesten angefühlt.

6. Routinen unterwegs

Mir ist aufgefallen, wie wichtig mir Routinen inzwischen sind. Zu Hause habe ich meine festen Abläufe, und auf Reisen habe ich sie oft schleifen lassen. Das hat mir gefehlt. Für die nächste Reise nehme ich mir vor, auch unterwegs kleine Routinen mitzunehmen – weil sie Halt geben, egal wo man ist.

7. Beziehung zur Zeit

Unterwegs hat die Zeit eine andere Qualität. Mein Rhythmus war näher an meiner inneren Uhr: später ins Bett, später aufstehen, weniger Druck, mehr im Moment sein. Mir wurde klar: Ich muss nicht jede Minute füllen oder produktiv sein. Leerläufe sind nicht nur okay, sie tun sogar richtig gut.

Mein Fazit

Diese Reise war für mich weniger ein großer Entwicklungsschritt als meine Auszeit 2018 – aber sie hat mir wieder wichtige Dinge gezeigt. Vielleicht findest du dich in manchen Punkten wieder. Und falls du selbst schon längere Zeit unterwegs warst: Welche Erkenntnisse hast du über dich selbst gewonnen?

Fragen zur Reflexion, die dich (und mich) zum Nachdenken einladen – ich freue mich auf deine Gedanken.

  • Welche Erfahrungen unterwegs haben dir schon etwas Neues über dich gezeigt?
  • Gab es auf Reisen einen Moment, in dem du dich selbst überrascht hast?
  • Wenn du an deine letzte Reise denkst – was hast du über dich gelernt?
  • Gibt es etwas, das du zuhause in deinen Alltag mitgenommen hast?
  • Wo fühlst du dich am meisten mit dir selbst verbunden: unterwegs oder zuhause?

One response

  1. Ich habe gelernt, wie wichtig es für mich ist, flexibel zu bleiben. Auf der Reise gab es viele unerwartete Situationen, und ich habe gemerkt, dass ich gut damit umgehen kann, wenn ich offen für Veränderungen bin.

    Zuhause fühle ich mich am meisten verbunden, weil ich dort meine Ruhe und Sicherheit habe – das gibt mir Kraft und ein tiefes Gefühl von Geborgenheit

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