Einfach, alltagstauglich und ohne Wissenschaftsstress

Weil mich einige gefragt haben, wie ich mein Sauerteig-Anstellgut gemacht habe, gibt’s hier meine persönliche Anleitung. Vorab: Ich habe viele Blogs gelesen und Videos geschaut – und mir daraus meinen eigenen Weg gebastelt. Sauerteig ist eine kleine Wissenschaft, aber zum Glück führen viele Wege zum Ziel.

Ich mag’s einfach – sobald es zu verkopft wird, verliere ich die Freude. Darum: Das hier ist mein Weg. Nicht der einzig wahre, aber einer, der für mich funktioniert hat.

Warum Roggen und nicht Dinkel?

Mein erstes Anstellgut war aus Dinkel – und es hat nicht geklappt. Also bin ich auf Roggenvollkornmehl umgestiegen, weil viele schreiben, dass das einfacher ist. Stimmt für mich auch.

Aber: Ich probiere es inzwischen wieder mit Dinkel. Denn was ich gelernt habe – nicht aufgeben.

Du brauchst:

Roggenvollkornmehl Lauwarmes Wasser (ca. 37 °C) Ein Glas (kein Metall oder Plastik) Einen warmen Ort (Modem, Backofen mit Licht, Sommerfensterbank …)

Schritt-für-Schritt: Mein Anstellgut in 5 Tagen

🥣 Tag 1

50 g Roggenvollkornmehl 50 g Wasser (ca. 37 °C) → Im Glas gut verrühren. Verwende hierfür am besten ein Holzlöffel. Metall mag der Sauerteig nicht. An einen warmen Ort stellen. (Ich hab’s auf mein Modem gestellt – energiesparend und funktioniert!)

🥣 Tag 2

50 g Wasser 50 g Mehl → Zuerst Wasser & Mehl verrühren, dann zum Anstellgut geben.

🥣 Tag 3

Mein Glas hat sich verdoppelt – yay! Ich bin dann auf folgendes Verhältnis umgestiegen:

50 g Anstellgut 50 g Wasser 50 g Mehl

→ Überschüssiges Anstellgut? Kompostieren (oder später verschenken, trocknen etc.)

🥣 Tag 4

Stillstand! Nichts passiert.

Früher hätte ich hier abgebrochen – diesmal: weitergemacht.

Also wieder:

50 g Anstellgut 50 g Wasser 50 g Mehl

🥣 Tag 5

Es lebt! Das Anstellgut hat sich wieder schön verdoppelt. Ich habe es noch 2–3 Tage weiter gefüttert, dann kam mein erstes Brot in den Ofen. Oft wird fürs erste backen noch zusätzlich Hefe empfohlen. Ich hab’s ohne versucht und hatte Glück 🙂

Ich habe es dann „geteilt“ – sprich: Zwei Gläser daraus gemacht und beide weitergefüttert.

Und dann?

Nach 6–9 Tagen: Ab in den Kühlschrank.

Ich füttere mein Anstellgut dort etwa 1× pro Woche.

Mein Standardverhältnis bleibt:

1:1:1 – 50 g Anstellgut | 50 g Wasser | 50 g Mehl

Wenn ich backen will, nehme ich einfach mehr – z. B. 100 g von allem.

Es gibt auch andere Verhältnisse, z. B. 1:2:2 (50 g Anstellgut, 100 g Wasser, 100 g Mehl).

→ Probier dich aus. Es gibt mehrer Wege die funktionieren, ich bin auch 2-3x gescheitert das gehört dazu.

Mein Tipp: Freude vor Perfektion

Lest, schaut Videos, testet euch durch – aber macht es nicht zu kompliziert. Es soll ja auch Spaß machen.

Inspiration (unbezahlte Werbung)

Zwei Profile, deren Videos mir geholfen haben:

Marcel Paa

miss_sauerteig

Viel Erfolg – und vor allem: viel Freude beim Brotbacken!

Wenn du Fragen hast, schreib mir gern auf Instagram @unterwegs.zuhause 🫶

Comments are closed