Ich selbst war vor dem ersten Flug mit Nuo sehr nervös, was natürlich auch Nuo mitbekommen hat. Ich habe jedoch im Internet nur wenige oder keine Erfahrungsberichte gefunden. Deshalb habe ich beschlossen, unsere Erfahrungen hier zu veröffentlichen.
Schon einige Monate vor einer Flugreise ist es wichtig, sich zu erkundigen, was man für die Einreise mit Hund beachten muss. Kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr im Internet sucht, findet ihr einige persönliche Webseiten und Blogs. Achtet jedoch unbedingt auf die Aktualität der Artikel. Nicht, dass ich meinen Blog-Kollegen in den Rücken fallen möchte, aber die Einreisebestimmungen für Hunde können sich jederzeit ändern. Am besten sucht ihr auf den offiziellen Webseiten des jeweiligen Landes nach den aktuellen Regelungen.
Wir sind nach Tromsø geflogen. Für die Einreise mit Nuo nach Norwegen benötigten wir eine gültige Tollwutimpfung sowie eine ärztlich verabreichte Entwurmung.
Zusätzlich ist es sinnvoll, sich über die erlaubte Taschengröße für den Hund zu informieren. Diese Angaben variieren je nach Fluggesellschaft. Auch hier empfiehlt es sich, direkt bei der jeweiligen Airline nachzufragen.
Für den Flug habe ich eine spezielle Wasserflasche gekauft, damit ich Nuo während des Fluges Wasser anbieten konnte. Außerdem hatte ich eine kleine Schleckmatte und eine dazu passende Paste dabei. Damit hoffte ich, dass Nuo den Druckausgleich besser verkraftet, denn genau wie wir Menschen können Hunde diesen ebenfalls wahrnehmen. Allerdings verstehen sie nicht, was passiert, und können dadurch verunsichert sein.
Seine geliebte Tasche kannte Nuo bereits. Trotzdem habe ich darauf geachtet, ihn öfter in die Tasche zu setzen und diese auch zu schließen. So konnte er sich an den Prozess gewöhnen und fühlte sich unterwegs einigermaßen wohl. Auch bei Autofahrten habe ich ihn in der Tasche zwischen meine Beine genommen, damit ihm diese Position vertraut ist.
Am Flughafen
Wir sind sehr früh am Morgen losgeflogen und mussten dementsprechend früh am Flughafen sein. Ich habe versucht, die ganze Zeit so ruhig wie möglich zu bleiben, damit sich meine Gelassenheit auf Nuo überträgt. Bei der Gepäckaufgabe wurde Nuo’s Tasche ausgiebig kontrolliert. Leider hatten wir nicht den freundlichsten Mitarbeiter erwischt, aber ich glaube nicht, dass alle so genau hinschauen.
Anschließend mussten wir zu einem speziellen Schalter, um die Gebühren für Nuo zu bezahlen und sein Ticket zu erhalten. Dort haben wir einen Anhänger mit der Aufschrift „Pet in Cabin“ für die Tasche bekommen. Das Personal war hier sehr freundlich, und alles verlief ohne Probleme. Die Gebühr für Nuo’s Flug betrug CHF 70.–.
Danach ging es für Nuo ein letztes Mal zur Pinkelpause nach draussen. Ich hatte bewusst einen relativ kurzen Flug für seinen ersten Flug gewählt und war mir sicher, dass er die vier Stunden gut meistern würde.
Nun folgte der für mich anstrengendste Teil – was ich vorher nicht geahnt hatte –, aber gleichzeitig auch der Teil, aus dem ich am meisten gelernt habe: die Sicherheitskontrolle.
Ich musste Nuo sein Geschirr abnehmen und konnte dann mit ihm gemeinsam durch die Kontrolle gehen. Mein Problem war jedoch, dass ich viele technische Geräte dabeihatte (Kamera, Drohne etc.), die ich aus dem Handgepäck nehmen musste. Gleichzeitig wurde meine Mutter wegen ihrer künstlichen Hüfte zusätzlich kontrolliert, sodass sie mir Nuo nicht abnehmen konnte. Das Flughafenpersonal war leider sehr ungeduldig, was die Situation nicht einfacher machte.
Kaum war ich durch die Sicherheitskontrolle, wollte ich Nuo sein Geschirr wieder anziehen, um meine Hände für das Gepäck frei zu haben. Doch noch bevor ich mich sortieren konnte, wurde ich bereits vom Personal unfreundlich angeschnauzt, dass ich bitte meine Sachen sofort nehmen solle. Ich kam ganz schön ins Schwitzen. Danach brauchte ich erst einmal eine Pause – zum Glück hatten wir noch genug Zeit für ein Cola und ein Gipfeli.
Beim Rückflug habe ich aus dieser Erfahrung gelernt: Ich habe meine Mutter zuerst durch die Kontrolle gehen lassen, damit sie mir dann Nuo abnehmen konnte. Das hat viel besser funktioniert. Ein Tipp für euch, wenn ihr zu zweit reist: Lasst eine Person zuerst durch die Kontrolle gehen und wartet dahinter, um euch gegenseitig zu unterstützen. Beim Rückflug war das Personal übrigens deutlich verständnisvoller und hilfsbereiter. Ich habe meine Erfahrung anschliessend auch an die Flughafenpolizei in Zürich weitergeleitet, da ich die unfreundliche Behandlung als unnötig empfunden habe. Hätte man mir in Ruhe erklärt, was zu tun ist, wäre alles vermutlich viel schneller gegangen.


Der Flug
Der Flug verlief ohne Probleme. Meine größte Sorge war, dass Nuo während des Fluges bellt. Ich musste vorher ein Formular unterschreiben, in dem stand, dass er mir weggenommen werden könnte, falls er nicht ruhig bleibt. Die Leute, mit denen ich darüber gesprochen habe, konnten meine Sorge nicht nachvollziehen – schließlich kann man Nuo in der Luft ja schlecht einfach „wegnehmen“. Trotzdem war ich nervös, denn ich kenne meinen Hund und weiss, dass er manchmal bellt.
Beim Verlassen des Flugzeugs meinte das Personal jedoch, dass sie ihn gar nicht bemerkt hätten. Während des Fluges zeigte Nuo zwar kurzzeitig leichte Stressanzeichen – er hechelte und war etwas unruhig – aber das hielt sich in Grenzen. Mit etwas Wasser und der Schleckmatte konnte ich ihn schnell beruhigen. Schlecken wirkt auf viele Hunde entspannend. Insgesamt verlief der Flug also sehr ruhig und ohne weitere Komplikationen.



Ankunft in Norwegen
In Norwegen musste ich Nuo am Zoll anmelden. Dort wurde sein Pass kontrolliert, um sicherzustellen, dass alle Impfungen vorhanden sind. Allerdings war die Prüfung eher oberflächlich. Danach durfte Nuo endlich aus seiner Tasche, und wir konnten unser Gepäck in Empfang nehmen.
Mit dem Taxi ging es weiter zu unserem Camper. Beim Rückflug habe ich das Taxi telefonisch bestellt, aber leider vergessen zu erwähnen, dass ich einen Hund dabeihatte. Mein Tipp: Erwähnt das am besten immer vorher! Unser Fahrer war nicht begeistert und meinte, es gebe spezielle Taxis, die Hunde mitnehmen. Beim Hinflug war das kein Problem, da der Fahrer Nuo sofort gesehen hat.
Die Übernahme des Campers verlief reibungslos – wir hatten das aber auch entsprechend vorher gebucht. Ein grosses Dankeschön an das Reisebüro Lehmann, das uns hierbei toll unterstützt hat! Wir haben die Reise bewusst über ein Reisebüro organisiert, da ich im Jahr zuvor schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich wollte für meinen ersten Flug mit Nuo eine schriftliche Bestätigung, dass er wirklich mit mir in der Kabine reisen darf. Das Reisebüro hat sich darum gekümmert, was mir viel Stress erspart hat.
Mein Fazit
Das war meine Erfahrung mit dem Fliegen mit Hund. Inzwischen würde ich mir auch zutrauen, alleine mit Nuo zu fliegen. Dennoch gibt mir eine vertraute Person an meiner Seite zusätzliche Sicherheit.
Die Reise nach Nordnorwegen war ein unvergessliches Erlebnis – und ich bin froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe!
Bist du schon einmal mit deinem Hund geflogen? Ich freue mich über deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren!

