Am nächsten Tag erwache ich, wie erwartet mit einem schönen Muskelkater. Heute nehme ich es deshalb etwas gemütlich und nehme den Bus Richtung Lerici.
Von Lerici nach San Terenzo und retour
Zuerst schaue ich mich ein bisschen im Dorf herum. Lerici ist wohl am bekanntesten für seine Burg, in welcher ein Museum ist. Da ich aber nicht der grosse Museums Fan bin, schaue ich mir die Burg nur von weitem an. Nach meinem kurzen Rundgang gehe ich gemütlich dem Meer entlang Richtung San Terenzo. Nicht wirklich eine Wanderung, sondern eher ein gemütlicher Spaziergang. Ich überlege mir heute noch Richtung Tellaro zu gehen, welches auch ein sehr schönes Dorf sein soll. Der Bus nach Tellaro fährt nur von Lerici so dass ich mich wieder auf den Weg zurück nach Lerici mache. Es ist noch relativ früh und ich habe noch viel Zeit. Auf dem Rückweg beschliesse ich mich noch kurz an den Strand zu setzen. Aus dem kurz wird aber nichts und so sitze ich einige Stunden einfach am Strand und geniesse es den Wellen zu zulauschen.
Kurz habe ich ein schlechtes Gewissen, aber schliesslich kann ich machen und tun was ich möchte. Die Zeit verstreicht schnell so dass ich mir Tellaro für später aufspare. Im Nachhinein ein sehr guter Entscheid. Denn es lohnt sich in diese Gegend etwas Zeit zu investieren.
Nach diesem gemütlichen Tag geht es wieder zurück in meine Unterkunft. Stefano fragt mich am Abend ob ich am Mittwoch gerne mit der Alfetta fahren möchte. Ich kenne mich mit Autos nur wenig aus, aber die Alfetta scheint bereits einige Abenteuer erlebt zu haben. Ich erfahre an diesem Abend, dass die Alfetta früher ein typisches Verbrecher Auto war. So ergeben sich einige lustige Geschichten rund um die Alfetta. Am Mittwoch ist Regen vorausgesagt und Stefano bietet mir an, mich am Morgen mit nach la Spezia zu nehmen. Er muss sowieso in die Stadt und ich habe die Möglichkeit in das 1h Entfernte Pisa zu Reisen. Kein schlechtes «Schlechtwetterprogramm»
Pisa
Ich mag auch ab und zu gerne die touristischen Orte zu sehen. So nehme ich das Angebot gerne an. Die Alfetta steht am Mittwochmorgen schon bereit. Eine Fahrt mit der Alfetta ist wirklich ein kleines aber lustiges Abenteuer. Welches nicht nur an dem Oldtimer liegt, sondern sicher auch ein bisschen an der typischen italienischen Fahrweise des Fahrers. Ich habe aber interessanterweise keine Sekunde Angst oder ein schlechtes Gefühl.
Von la Spezia gehe ich mit dem Zug Richtung Pisa. Den berühmten Turm zu finden ist hier recht einfach. Einfach dem Menschenstrom hinterher. Ganz witzig ist es hier auch den Touristen zuzusehen. Sich einfach mal hinzusetzen und etwas beobachten kann ich definitiv empfehlen. Der schiefe Turm von Pisa kann wahrscheinlich niemals umfallen, er wird täglich von ganz vielen Menschen gestützt.
Auch Pisa hat sicher mehr zu bieten als die Piazza dei Miracoli. Ganz besonders hätte es mich gereizt noch in den Regionalpark Miglarino zu gehen, hierfür hatte ich aber zu wenig Zeit.
Auf dem Platz um den Schiefen Turm herum gibt es aber auch genug zu sehen. Was mich etwas nervös macht sind die Militär Männer welche mit ihren Sturmgewehren herumstehen. Mir ist bewusst, dass dies zu meiner Sicherheit ist. Dennoch geben mir die Männer absolut kein Sicherheitsgefühl, eher das Gegenteil.
Ich schlendere noch etwas durch Pisa hindurch und esse eine Kleinigkeit. Ich nehme hier leider nicht den Tipp entgegen das ich etwas entfernt von Piazza die Miracoli etwas esse. Hat den Vorteil, dass man viele Touristen beobachten kann, hat jedoch den Nachteil, dass ich völlig lieblos zubereitetes Essen bekomme.
Vor jedem Restaurant steht ein Gericht um zu demonstrieren wie das Essen aussieht. Wahrscheinlich wird so jeden Tag in jedem Restaurant mindestens eine Pizza für nichts zubereitet. Ich lasse den Nachmittag gemütlich ausklingen bevor es wieder zurück in meine Unterkunft geht.
Pisa hat sich für mich auf jeden Tag trotzdem gelohnt. Mit 12 Kilometer ist das Ganze auch fast unter einer Wanderung zu verbuchen. Eine Stadtwanderung sozusagen. Entgegen der Wetterprognose war es ein sehr sonniger Tag und hat nur einmal für eine halbe Stunde leicht genieselt.