Stenungsund ein Trip in die Vergangenheit
Am nächsten Tag verlasse ich Tjörn wieder und bleibe anschliessend für drei Tage in Stenungsund. Dies sind die letzten Tage an denen ich alleine unterwegs bin. Danach bekomme ich in Göteborg Besuch von Pädu für zwei Tage. Auch Ariane werde ich nochmals kurz treffen. Am Sonntag treffe ich dann in der Nähe von Malmö meine Eltern.
Auch in Stenungsund habe ich bereits vor 15 Jahren ein Abstecher gemacht. Da die Jugendherberge aber ziemlich schlechte Rezensionen hat, beschliesse ich ein Airbnb zu nehmen. Ich kann dieses erst am Abend beziehen, darf aber mein Rucksack beim Besitzer deponieren. Ich erkunde die Stadt und mache auch eine kurze Shoppingtour. Ich bin noch immer mit einem Paar Hose unterwegs und langsam ist es an der Zeit mir ein 2. Paar zu gönnen.
Ich mache noch einen kurzen Ausflug zum Hawaii Beach in Stenungsund und wandere dort fast einmal um die kleine Insel herum. Ein Teil des Wanderwegs ist leider gesperrt.
Danach mache ich mich auf dem Weg zu meinem Airbnb, welches etwas ausserhalb der Stadt liegt. Ich muss das Haus ziemlich lange suchen denn es liegt in einem dicht besiedelten Quartier. Ich laufe eine gute halbe Stunde völlig planlos kreuz und quer durch die Gegend. Auch Google Maps hat zuerst Mühe aber schlussendlich finde ich dann das richtige Haus. Ich werde dafür mit einem wahnsinnig schönen kleinen Häuschen belohnt. Für wenig Geld kriege ich ein schmuckes eigenes Haus und kann mich gleich richtig gemütlich einrichten. Einige Fotos habe ich davon bereits auf Instagram gezeigt. Es hat sich definitiv gelohnt hierher zu kommen, anstatt in der Jugendherberge ein Zimmer zu buchen. Auch diese liegt etwas ausserhalb.
Am Abend bekomme ich noch einige Tipps von Susi für die Gegend. Am nächsten Tag nehme ich mir vor zu der Jugendherberge zu gehen. Soweit ich es in Erinnerung habe, ist dort ein wirklich schöner Strand.
Ich beschliesse statt auf den Bus zu gehen bis in die Stadt zu spazieren. Als ich die Jugendherberge erreiche, bin ich ziemlich enttäuscht. Die Gegend hat sich wahnsinnig verändert; jedoch nicht zum Guten.
Ein Ort ohne Charme
Es ist sozusagen kein Strand mehr vorhanden nur ein abgewrackter Betonsteg. Die Gegend ist ziemlich schmuddelig und ich bin wieder froh darum, dass ich im Airbnb wohne.
Ich gehe zurück in die Stadt um mir ein Salat zu holen und diesen im Hafen bei schönstem Wetter draussen zu geniessen. Spontan beschliesse ich noch die Wanderung, welche mir empfohlen wurde, zu machen. Auch diese ist jedoch für mich nicht das Gelbe vom Ei. Der Weg führt mich mehrheitlich durch bewohnte Gegenden und bietet nur wenig Natur. Auch einige Baustellen darf ich durchqueren. Es eignet sich aber sicher um die Stadt etwas kennenzulernen.
Gemütlicher Abend
Ich mache mich wieder auf den Rückweg in mein Haus und verbringe den Abend gemütlich auf dem Sofa.
Am nächsten Tag mache ich noch ein Ausflug zum Gärdsjön. Das Naturschutzgebiet verspricht wieder etwas mehr Natur. Der Busfahrer gibt mir noch den Tipp, dass die Busse nur bis 17 Uhr zurückfahren. Ich könne mich aber einfach an die Strasse stellen, er werde mich dann mitnehmen.
Schwarzfahrer
Zudem habe ich bisher keinen einzigen Bus in Stenungsund bezahlt. Anscheinend sehe ich zurzeit etwas ärmlich aus oder die Gegend ist einfach sehr touristenfreundlich. Jedes Mal wenn ich ein Ticket lösen möchte, wird sofort abgewunken.
Dies erinnert mich erneuert an meinen RoadTrip vor 15 Jahre. Damals dachten wir, das die Busse im Inter Rail -Ticket inklusiv sind. Bei jeder Kontrolle meinten die Kontrolleuer, dass wir mitkommen müssten. Jedoch verschwanden diese dann ohne weiteres nachfragen.
Zurück in die Natur
Ich komme schliesslich in der Nähe des Parkes an, darf aber noch eine Weile der Strasse entlang gehen.
Ich mache im Naturpark eine kleine Wanderung und geniesse es um den See zu gehen. Kein einziger anderer Wanderer begegnet mir hier und ich habe die Gegend für mich alleine. Dies ist der letzter Tag, den ich alleine verbringe. Ich freue mich auf die Gesellschaft in den nächsten Tagen. Dennoch ist es auch ein komisches Gefühl zu wissen, dass sich meine Reise schon dem Ende nähert. Meine Gefühle fahren Achterbahn. Auf der einen Seite ist die Vorfreude auf die Besucher der nächsten Tage, auf der anderen Seite die Unwissenheit wie die Zeit wird in Gesellschaft zu reisen. Der Frust über die Änderung meiner Pläne sucht mich auch immer wieder heim.
Ich gönne mir heute nochmals ein Abendessen auswärts und geniesse es noch machen zu können, was ich will, ohne Rücksicht auf jemanden anderes zu nehmen. Definitiv ein grosser Vorteil, wenn man alleine unterwegs ist. Auch wenn ich immer wieder höre, dass man das auch in Gesellschaft hat; jeder der beide Arten von Reisen kennt, weiss, dass es doch Unterschiede gibt.
Gewinnt Göteborg noch mein Herz?
Am nächsten Tag nehme ich den Bus nach Göteborg. Göteborg war bisher einige Male ein Zwischenhalt für mich und noch nie konnte mich die Stadt überzeugen. Jedoch war ich hier bisher immer nur sehr kurz. Ich bin gespannt ob ein längerer Aufenthalt meine Meinung ändern wird.