Digerberget – Mogetorp Etappe 7
Von Digerberget geht es für mich weiter Richtung Mogetorp. Hier ist nichts von Campingmöglichkeiten erwähnt, es gibt in der Nähe jedoch ein Hostel.
In meiner ersten Pause die ich mache, kommt eine Nachricht von Jessy. Sie kenne ich über eine Outdoor Gruppe. Wir haben uns jedoch noch nie live getroffen. Sie hat Urlaub und noch nichts geplant. Sie möchte mich spontan einige Tage begleiten. Im ersten Moment bin ich etwas skeptisch. Die Erlebnisse mit meiner ersten Begleitung haben mich etwas geprägt. Ich schreibe ihr, dass ich langsam unterwegs bin, aber für sie stellt dies kein Problem dar.
Wieder in Begleitung unterwegs?
Trotzdem freue ich mich über einige Tage in Begleitung. Ich informiere Jessy noch über meine Pläne. Auch über meinen bevorstehenden Ruhetag, denn ich habe gemerkt, dass ich spätestens nach fünf Tagen einen brauche.
Erfrischung im See
Kurz nach Digerberget erreiche ich den See Dammsjön wo ich meine erste Pause mache und mich kurz im See erfrische.
Danach geht mein Weg weiter einem ausgetrockneten Flussbeet entlang. Die Trockenheit ist überall gut zu sehen. Ich bin aber dankbar, dass ich von den Feuern bisher nicht zu viel miterlebt habe. Zumindest nicht hautnah. Trotzdem begleiten mich auch hier einige Sorgen. Was passiert wenn ich in einem Waldbrand gerate? Sorgen, die ich mir bisher nie machen musste und für mich neu und ungewohnt sind. Ich weiß von einigen die ihre Wanderpläne in Schweden inzwischen geändert haben. Ich scheine nicht die Einzige zu sein, die sich viele Gedanken macht.
Gewitter ohne Regen
Gegen Mittag ziehen heute jedoch ziemlich Wolken auf und es fängt an zu Donnern. Bekanntlichetweise habe ich ziemlich Respekt vor Gewitter und so laufe nun ich automatisch etwas schneller. Im Wald fühle ich mich trotzdem sicherer als auf einer freien Fläche.
Kurz nach dem Shelter begegnet mir heute auch ein Wanderer. Er scheint es aber ziemlich eilig zu haben.
Trotz des ständigen Donnerns im Himmel fällt keine einziger Regentropfen herunter. Einige Blitze zucken am Himmel was mir nicht gerade Freude bereitet. Zusammen mit der Trockenheit können Blitze die einschlagen schnell neue Feuer verursachen.
Ich erreiche ein kleines Kaff und marschiere aber weiter. Dann kommt mir eine ziemlich ängstliche Wanderin entgegen. Sie spricht auch Deutsch und hat noch mehr Respekt vor dem Gewitter als ich. Sie fragt mich sofort ob es bis zum Shelter noch weit sei. Ich habe schon etwas Mitleid mit ihr, denn sie scheint wirklich schon leichte Panik zu haben. Ich erkundige mich noch ob sie in Mogetorp übernachtet habe. Sie hat jedoch aufgrund des Gewitters eine Abkürzung genommen.
Relativ früh erreiche ich das Ziel und beschliesse erneut eine Indoor Übernachtung zu machen nur ohne Ruhetag. Ich fühle mich zu unwohl und unsicher. Zudem ist am Etappenende eine riesige Baustelle, welche nicht gerade zum Wildcampen einlädt.
Am Abend unterhalte ich mich noch mit Jessy und wir überlegen lange wie wir unsere gemeinsame Zeit am einfachsten planen. Nicht jede Etappe des Bergslagsleden ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, so dass wir einige Überlegungen anstellen, damit Jessy auch wieder zu ihrem Auto kommt.
Ich schlafe in dieser Nacht nur sehr schlecht, da ich mein Zimmer in der Jugendherberge mit vier Anderen teile.
Mogetorp – Blankhult Etappe 8
Am nächsten Morgen geht es für mich früh wieder weiter. Heute soll es von Mogetorp bis nach Blankhult gehen.
Die 8. Etappe des Bergslagsleden von Mogetorp nach Blankhult führt mich zuerst durch die Baustelle. Bald biege ich aber wieder in den Wald ab. Es ist ziemlich heiss und bei über 32 Grad bin ich für jeden Schatten und Wind dankbar.
Unbekannte Warnschilder
Es geht eine kleine Anhöhe hoch und es stehen in regelmässigen Abständen Warnschilder. Vor was genau aber gewarnt wird, ist mir ziemlich unklar. Auch Google Übersetzer ist keine grosse Hilfe. Irgendwie darf ich wohl mein Fotoapparat nicht benützen.
Kurze Zeit später finde ich auf dem Weg ein lachendes Gesicht. Ich beschliesse dies als Zeichen für die nächsten Tage zu sehen.
Kurz vor meinem heutigen Etappenende bemerke ich eine Bewegung im Wald. Ein grosser Schatten, der sich langsam bewegt. Mein Atem stockt und ich fange schon an zu schwitzen als ich merke, dass es sich lediglich um eine Kuhherde handelt. Ich muss über mich selber lachen.
Einsamkeit in Blankhult
Ich erreiche Blankhult und wiederum handelt es sich hier um eine ziemlich ausgestorbene Gegend. Es gibt eine Jugendherberge; diese ist im Moment unbenutzt. Ich schlage mein Nachtlager auf und esse mein lauwarmes Rostmos.
Das unbekannte Messer
Am nächsten Morgen wach ich auf und fühle mich ziemlich gerädert. Ich will gerade meine Kleider, welche ich gestern ausgewaschen haben, einpacken als ich bemerke, dass ein Messer auf meinen Kleidern liegt. Es handelt sich lediglich um ein Brotmesser jedoch irritiert es mich, dass offensichtlich jemand nur wenige Zentimeter neben meinem Zelt gestanden ist und ich nichts bemerkt habe.
Blankhult – Ånnaboda Etappe 9
Da ich mich heute nicht so fit fühle, überlege ich mir heute nur bis Annaboda zu gehen und mein Ruhetag vorzuschieben. Ich bespreche dies kurz mit Jessy und sie merkt an, dass dies sowieso besser ist damit sie rechtzeitig wieder bei ihrem Auto ist.
Zurück nach Örebro
So beschliesse ich heute nur die kurze Etappe von 10 km zu machen. Geplant war ursprünglich, dass ich die 2 kürzeren Etappen zusammen mache.
Der Kampf mit der Viper
Die Strecke ist leicht zum Wandern. Unterwegs treffe ich nochmals auf eine Viper. Auch die scheint heute Schlapp zu sein. Denn trotz meinem Getrampel will Sie einfach den Weg nicht freimachen. Den Platz der Sie mir links und rechts vom Weg frei lässt, ist mir zu knapp. Nach längerem Stampfen macht sie sich in aller Ruhe auf den Weg zurück ins Gebüsch.
Ich laufe durch eine grosse Blumenwiese und durch den Wald. Einige Höhenmeter darf ich noch unter meine Füsse nehmen.
Ich erreiche Annaboda und gönne mir zuerst ein Eis. Danach geht es für mich mit dem Bus nach Örebro, wo ich Jessy treffe und meinen Ruhetag verbringen werde.
Dagmar 30. August 2018
Hallo Sabrina unsere Tochter hat schwedisch studiert. Ich habe sie um die Übersetzung von den Warnschildern gefagt. Hier ist sie:
Schießplatz
Projektile können einen treffen, betreten auf eigene Gefahr, man soll sich auf Absperrungen achten usw
Es ist verboten zu fotografieren
Schiessobjekte dürfen auch nicht vermessen werden
Sali und Grüsse aus Basel
Sabrina 7. September 2018 — Autor der Seiten
Danke. Das Foto habe ich schon gemacht ??