Jura Höhenweg Dielsdorf- Baldegg
Endlich geht’s los
Endlich ist Freitag und meine geplante Tour auf dem Jura Höhenweg kann starten. Ich habe mich nicht wirklich darauf vorbereitet. Im Geschäft hatte ich noch viel Arbeit, so dass ich nicht dazu gekommen bin. Dies wird sich später noch als Fehler herausstellen. Aber ja ,ich mache das Ganze ja auch um meine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Dazu aber mehr in einem späteren Beitrag. Am Freitagmorgen um 9 Uhr geht es los. Auf dem Rücken 20Kg an Gepäck. Mit dem Zug geht es Richtung Dielsdorf wo der Jura Höhenweg seinen Anfang nimmt. Um ca. 12 Uhr laufe ich los; zuerst Richtung Regensberg.
Happiger Start
Ich finde meinen Rhythmus heute nur schwer und komme nicht in mein ideales Tempo. Schon bald kommt die erste Steigung und ich spüre das Gewicht auf meinem Rücken. Ich laufe entlang den Reben und muss immer wieder kleine Pausen einlegen. Im Schneckentempo komme ich vorwärts. In Regensberg mache ich dann die ersten Fotos vom Schloss. Weiter geht es in Richtung Hochwacht. Nach nur 2km mache ich meine erste Pause und bin leicht gefrustet. Erst 2km weit gekommen und ich bin bereits ziemlich k.o. Klar kommen auch mir Gedanken wie ich das auf dem E1 machen will? 30 Km zu Wandern war für mich bisher auch kein Thema. Aber halt ohne, das für mich viel zu hohe, Gewicht auf dem Rücken.
Nach der kurzen Pause komme ich aber endlich besser voran. Ich finde mein Tempo und kann die Natur um mich herum geniessen. So macht mir das Wandern auch wieder Freude.
Entlang des Lägeren geht es Richtung Aargau. Unterwegs habe ich immer wieder eine tolle Aussicht. Mir wurde empfohlen den Lägern ohne Shila zu machen. Obwohl es einige sehr steinige Passagen gibt, wäre es mit Shila doch machbar gewesen. Der Wanderweg liegt zum Glück auch sehr schattig und führt hauptsächlich durch den Wald.
Da ich spät gestartet bin, merke ich bald, dass ich die erste Etappe heute nicht ganz schaffe. Ich nehme mir deshalb unterwegs vor , dass ich nur bis in die Baldegg laufe.
Unterwegs treffe ich immer wieder auf Brunnen, so dass ich immer die Möglichkeit habe meine Wasservorräte aufzufüllen. Da ich aber nicht weiss, wann der nächste Brunnen kommt nützte ich jede Gelegenheit die sich mir bietet. Bei jedem Brunnen mache ich so eine kurze Trinkpause und fülle meine Flaschen neu auf.
Als ich den Aussichtspunkt Lägeren Burghorn erreiche, muss ich nochmals eine Pause einlegen bevor es zum Abstieg nach Baden geht. Hier bietet sich mir eine fantastische Aussicht über die Region rund um Baden.
Ziemlich steil und über felsige Abschnitte geht es dann runter zum Schartenfels. Ich finde unterwegs ganz viele Himbeeren im Wald und geniesse so noch ein leckeres zVieri direkt ab den Sträuchern. Immer wieder raschelt es im Wald neben mir. Bald sehe ich, dass es ein Fuchs ist, welcher mich ein Teil der Wanderstrecke zu begleiten scheint. Immer wieder neugierig schaut er mich an. Kaum zücke ich aber die Kamera ist er natürlich wieder weg.
1001 Stufen
Nach einem stufenreichen Abstieg erreiche ich Baden. Ich bin dankbar, dass ich diese Stufe nicht hochlaufen muss. Weiter geht es nun Richtung Baldegg wo ich meine erste Nacht verbringe. Ich sehe bald eine neue Treppe vor mir und denke mir na toll. Ich habe in diesem Moment aber noch Hoffnung, dass es keine zu lange Treppe sein kann. Nach den ersten Treppenstufen kommt mir ein Jogger entgegen. Er bietet mir an meinen Rucksack hoch zu tragen. Hätte ich gewusst was mich erwartet, hätte ich das Angebot dankend angenommen. So stand mir aber mein Stolz im Weg und ich habe abgelehnt. Bald habe ich das Gefühl, dass die Treppen kein Ende nehmen. Wer weiss wie viele Treppenstufe es bis zur Ruine Stein sind, bitte bei mir melden. Der Jogger kam mir noch zwei Mal entgegen. Endlich erreichte ich die Ruine Stein und somit das Ende der mir inzwischen verhassten Treppen. Nach einem letzten Anstieg durch den Wald erreiche ich schliesslich Baldegg.