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Bergslagsleden Teil 8

Am Montag geht es früh am Morgen weiter nach Annaboda. Damit ich mir selber kein Stress mache, habe ich beschlossen dort auf meinen Onkel zu warten.
Ich habe zu spät gesehen, dass die Busverbindungen nach Svartå Herrgård nicht optimal sind. Da es mir wichtig ist, meinen Onkel zu treffen wähle ich diesen Weg.

Ich drücke mich immer noch vor dem Wildcampen. Es bereitet mir Sorgen, gerade im Zusammenhang mit den unkontrollierten Waldbränden, die immer noch überall toben.
Inzwischen weiss ich, dass es auch anderen Wandern so geht. Einer hat mir geschrieben, dass er sonst nie Angst hatte. Er ist bereits das 11 Mal alleine in Schweden unterwegs, hat nun aber seine Reise beendet wegen der Angst. Viele Touristen ändern ihre Reisepläne.

Zurück in Ånnaboda

Mit dem Bus geht es zurück nach Annaboda. Der Camping soll dort auch ausserordentlich schön sein.
Als ich mich eingerichtet habe, nehme ich als Erstes die Badestelle in Augenschein. Als Wasserratte etwas vom Wichtigsten für mich. Die Badestelle ist nicht schlecht, aber ich habe schon hübschere gesehen. Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht aber auch langsam verwöhnt.
Am Abend schreibt mir mein Onkel dann, dass sie bereits am nächsten Nachmittag eintreffen.
Ich schwimme noch etwas; geniesse den Abend und freue mich über den morgigen Besuch.

Besuch aus der Heimat

Der Tag mit meinem Onkel und seiner Frau tut mir richtig gut. Ich geniesse es, einen Teil meiner Familie um mich zu haben. Ich werde mit leckerem Essen verwöhnt. Wir baden, spielen ein Mölkky zusammen und führen gute Gespräche. Am Abend bei einem tollen Sonnenuntergang versuchen wir dann noch unser Glück beim Fischen. Leider ohne Erfolg, dennoch hat es riesig Spass gemacht. Viel zu schnell ist die gemeinsame Zeit vorbei. Am nächsten Tag packe ich meine Sachen zusammen. Die ständig Packerei ist für mich auch langsam nervig. Ich merke, dass ich gerne an einem Ort etwas verweile um ihn richtig entdecken zu können.

Ånnaboda – Suttarboda Etappe 10

Wahrscheinlich etwas, was viele nicht nachvollziehen können. Gerade weil sich viele so eine Reise wünschen und ich jammere hier auf hohem Niveau rum. Nur die Gefühle in mir, die kann niemand verstehen. Ich wandere an diesem Tag nur eine kurze Strecke von 10 Kilometer.

Die Änderung meiner Reise

Meine Gefühle diesbezüglich, werden mir allerdings immer bewusster. Diese Reise, diese Wanderung ist nicht mehr richtig für mich. Ich mag den Wald, ich liebe die Seen, aber ich fühle mich mehr als unwohl. Die ständige Angst vor den Bränden verursacht in mir einen, mir selbst auferlegten Druck. Einen Druck die Etappen zu schaffen. Ich möchte am Abend in Sicherheit schlafen und nicht wildcampen. Zu stark ist die Angst plötzlich von einem Feuer überrascht zu werden.

Natürlich ist das Meiste davon nicht eine reale Angst. Dennoch habe ich nun lange daran gearbeitet. Aus diesem Grund ändere ich meine Pläne und verlasse an dieser Stelle den Europäischen Fernwanderweg E1. Zumindest vorläufig.

Alleine Reisen für mich unmöglich?

Alleine zu Reisen ist doch nicht so einfach, wie ich mir erhofft habe. Für mich ist es schmerzhaft mir dies einzugestehen.
Ich wandere in das nächste Dorf und nehme dort den Bus zurück nach Nora. Mein Plan ist es nach Uskavi auf den Camping zurückzukehren und mir dort einige Gedanken zu machen, wie ich weiterreisen will. Immer noch ist klar, dass ich gerne viel Natur sehen will und bis im September sicher in Schweden bleiben.

Im Bus Richtung Nora überfällt mich dann eine enorme Müdigkeit und mir passiert es das Erste Mal, dass ich im Bus einschlafe. Wahrscheinlich ist der ganze innerliche Prozess, der in mir läuft, gerade sehr anstrengend. Als ich erwache, stelle ich mit Schrecken fest, dass ich Nora verpasst habe. Der freundliche Buschauffeur hilft mir dann aber und lässt mich bei einer Haltestelle aussteigen, wo ich nur 5 Min. auf den Bus warten muss, welcher mich retour nach Nora bringt.

Dadurch habe ich nun jedoch den Bus Richtung Uskavi verpasst. So bleibe ich also für 2 Tage in Nora.
Ich hole viel Schlaf nach und plane meine weitere Reise. Ich lerne in einer Facebook Gruppe eine junge Studentin kennen und wir beschliessen, dass wir uns mal treffen um zu gucken wie wir uns verstehen. Danach möchten wir vielleicht einige Wanderungen und sonstige Aktivitäten zusammen unternehmen.

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