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Fjällräven Classic – 3. Tag

Sälka – Alesjaure

Eigentlich wollte ich heute früher aufstehen, damit ich auch genügend Zeit für den Tjäktja Pass habe. Die anderen Teilnehmer haben mir doch etwas Anst von dieser Strecke gemacht. Vor allem auch das Hinuntergehen nach dem Pass sei sehr anstrengend. Ich habe aber meinen Wecker nicht gestellt, so dass ich bis nach 9 Uhr friedlich schlafe. Im Eiltempo mache ich dann meine Morgentoilette am Bach und laufe kurz nach halb 10 los. Bereits vor dem Pass führt der Weg über einiges Geröll. Nach einigen Kilometer erblicke ich den Pass. Ich habe bereits im Vorfeld davon gehört, dass man nicht den ganzen Anstieg von unten sieht, sonder der Pass mehrere Wellen hat. Der erste Anstiegt sieht nämlich von unten doch sehr einfach aus. Damit ich meine Kräfte richtig einsetze gehe ich den ersten Anstieg auch sehr gemütlich an. Ich lasse mich auch von den anderen Wanderern überholen. Ich mag es nicht wenn jemand direkt hinter mir geht. Ich fühle mich dadurch immer etwas gestresst.
Der Pass liegt zwischen den 2 Bergen

Der Pass – oder für ein Schweizer die kleine Anhöhe 😉

Nach dem ersten Anstieg mache ich eine kurze Pause. Ich geniesse den Blick ins Tal und spreche kurz mit einer Teilnehmerin aus Dänemark. Sie ist bereits ziemlich am Limit und meint, dass für mich als Schweizerin dieser Berg natürlich lächerlich sei. Bevor ich das beurteile, will ich aber den Pass vollständig erklimmen. Ich erwarte, dass es noch zwei weitere wellenförmige Anstiege gibt. Nach einer weiteren Welle erreiche ich aber den höchsten Punkt des Classics. Kurz bin ich irritiert und frage mich ob sich jemand ein Spass erlaubt hat und das Kreuz mit dem Hinweis verstellt hat. Aber die anderen Teilnehmer bestätigen, dass es sich hier wirklich um den Pass handelt. Als Schweizerin bin ich dann fast etwas enttäuscht. Auf dem Pass mache ich nur eine kurze Pause; es ist sehr windig und wenn man sich nicht mehr bewegt wird es bald ziemlich frisch. Nun geht der Wanderweg über endlose Geröllfelder weiter. Diesen Teil der Wanderung empfinde ich selber als den unschönsten. Man muss sich ziemlich konzentrieren. Über die riesigen Steinbrocken zu laufen ist sehr anstrengend und ermüdend. Ich versuche langsam zu gehen damit ich nicht stürze. Jedes Mal wenn der Weg über die Holzstege führt bin ich unglaublich erleichtert. Wellness für meine Füsse.

Danke Lowa

Nach dem Überqueren eines Flusses erreiche ich den nächsten Checkpoint. Ich bin wirklich dankbar für meine Lowa Wanderschuhe. Ich sehe einige die ihre Wanderschuhe inzwischen mit Klebband zusammenschustern mussten. Meine sind bisher noch komplett und halten meine Füsse auch beim Durchqueren der Bachläufe trocken.

Die verpassten Brownies

Bei diesem Checkpoint hätte es Brownie gegeben. Diesen habe ich leider verpasst. Trotz der anstrengenden Passage über die Geröllfelder bin ich noch fit genug um weiterzulaufen. Ich werde noch mit einer tollen Wetterstimmung belohnt. Ein Regenbogen macht das ganze Bild perfekt. Ich werde für die restliche Wanderung unter einem blauen Himmel laufen. Es wird durch die Sonne auch gleich ziemlich wärmer. Da ich meinen Gas-Vorrat nachfüllen muss, laufe ich heute bis Alesjaure. Auf der Karte habe ich gesehen, dass kurz nach dem Checkpoint der Wanderweg entlang des Alisjavri Sees führt. Mein Ziel ist es am Seeufer einen schönen Zeltplatz zu finden. Nach über 10h Wanderzeit treffe ich in Alesjaure ein. Auch hier könnte man wieder die Sauna nützen. Auf der Anhöhe windet es ziemlich stark. Ich fülle meine Essens- und Gasvorräte auf als mir eine Fjällräven Mitarbeiterin noch erläutert, dass es nicht möglich sei entlang des Sees zu Campieren. Leider bekomme ich nicht genau mit was der Grund hierfür ist. Also stelle ich mein Zelt doch in der Nähe der Hütte auf.

Windiges Alesjaure

Ich versuche noch einen Platz zu finden, der nicht so windig ist, dies aber ist hier unmöglich. Das Zelt aufstellen erweist sich dann doch als eine grosse Herausforderung. Zum Glück kommt mir ganz am Anfang ein Tipp vom Transa in den Sinn. Alle Hüllen stecke ich mir also in meine Jacke, denn wenn diese vom Wind erfasst werden, gibt es kein Wiedersehen mehr.

Ich muss beim Versuch mein Zelt aufzustellen ziemlich verzweifelt ausgesehen haben. Schnell kommt mir aber mein Zeltnachbar zur Hilfe und ich nehme ausnahmsweise die Hilfe sofort und sehr dankbar entgegen.

Nette Abendunterhaltung

Nach dem Abendessen gehe ich dann noch in die Hütte; ich bin noch zu wenig müde um bereits ins Zelt zu verschwinden. In der Hütte gibt es dann noch eine Fanta (für meine schmerzenden Füsse) und ein bisschen Marabou Schokolade. Ich unterhalte mich noch lange mit einem angehenden Arzt (leider weiss ich seinen Namen nicht mehr) ich geniesse es total so viele spannende Persönlichkeiten unterwegs zu treffen. Alle 2000 Teilnehmer sind so verschieden, aber wir haben auch alle etwas gemeinsam. Dieses Gemeinsam „die liebe zur Natur“ verbindet uns alle und macht uns zu gleichgesinnten. Auch erleben wir gerade alle das gleiche Abenteuer.

Leider werde ich den netten jungen Mann nicht mehr treffen. Ich hoffe sehr, dass er seine Träume umsetzen kann.
Kurz nach 23 Uhr mache ich mich dann auch auf den Weg in mein Zelt. Leider habe ich zu wenig auf den Untergrund geachtet. Mein Zelt steht ziemlich schräg, so dass ich immer wieder in die Ecke abrutsche. Der Wind ist zudem so stark, dass ich in dieser Nacht nicht zu viel Schlaf komme.

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