4 Tage nicht arbeiten bedeutet für mich einmal ein neues Abenteuer auszuprobieren. Mit Shila kann ich nicht mehr stundenlang wandern. Ein Van zu haben wäre für uns perfekt. So könnten wir unterwegs sein und hätten unser Zuhause immer dabei.
Ein zusätzliches Auto zu kaufen liegt aber im Moment nicht drin. Das normale Auto zum Übernachten umfunktionieren war mein Plan. Auf möglichst einfache Art und Weise. Wobei so ein Himmelbett wäre natürlich genial gewesen. Nur natürlich bei meinem Auto natürlich nicht umsetzbar.
Der SUV als Van?
So habe ich mir zu Beginn einfach eine Koffermatratze geholt und mir überlegt diese auf den Rücksitz zu legen. Viel mehr brauche ich nicht, habe ich mir gedacht. Da ich mit 155 relativ klein bin sollte dies schon passen.
Walensee
Meine erste Fahrt mit meinem Pseudocamper führte mich in die Ostschweiz. Der Walensee war mein erster Halt. Wir haben in Amden einen Spaziergang gemacht und die Aussicht auf den See genossen. Von Andem aus erreicht man in einem kurzen Spaziergang den tollen Aussichtspunkt Chapf. Weitere Highlights am Walensee habe ich dann leider verpasst.
Da ich ziemlich spontan losgefahren bin, habe so keine Ahnung gehabt, was ich mir anschauen könnte. Mal wieder also völlig ungeplant unterwegs.
Ich hatte nur im Kopf das ich ein Abstecher an den Reschensee und in Lichtenstein einbauen wollte. Beides Orte die auf meiner Löffelliste stehen. Schon oft wurde mir gesagt, dass es in Lichtenstein nicht viel zu sehen gibt, trotzdem hat es mich bisher nicht losgelassen.
Nach unserem Aufenthalt am Walensee wollte ich noch etwas weiterfahren. In Bad Ragaz habe ich dann ein guter Ort für die erste Übernachtung im Auto gefunden. Ein 24h Parkplatz in einer Gegend in der ich mich sicher fühlte. Nach dem Abendessen sind wir noch durch den Park in Bad Ragaz spaziert. Danach hiess es sich einigermassen im Auto einrichten damit ich Schlafen konnte.
Kurze Nacht
Leider war die Nacht alles andere als erholsam, ich konnte mich nicht strecken und die Nacht war unruhig und kurz. Als Seitenschläfer war die Rückbank dann sogar für mich definitiv zu kurz. Wer noch Tipps hat wie man einen Ford Kuga einfach und ohne viel Hilfsmittel bequem als Übernachtungsmöglichkeit nutzen kann, nur zu. Ich freue mich über Tipps.
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Davos. Ich hatte früher mal den Plan, Shila alle Seen der Schweiz zu zeigen. Dieser Plan ist gescheitert als mir bewusst wurde Wie viele Seen es in der Schweiz überhaupt gibt. Seither versuche ich aber zumindest die Seen in der Nähe abzuklappern. Shila liebt das Schwimmen so das ich versuche unsere Spaziergänge oft ans Wasser zu verlegen.
Davosersee
Vom Davosersee war ich jedoch etwas enttäuscht. Ich bin mir sicher, dass es im Sommer ein schönes Plätzchen ist. Im Winter ist es aber eher trist und trostlos. Nach einem kurzen Spaziergang um den See ging es für uns dann weiter Richtung Lichtenstein. Auch hier blieben wir aber nur kurz. Die Menschenmasse haben mich abgeschreckt. Vielleicht lag es aber auch daran das ich zu wenig geschlafen habe. Vielleicht hätte ich mich auch besser informieren sollen. Auf jeden Fall hat mich Lichtenstein nicht so gefallen, wie ich es irgendwie immer vorgestellt habe.
Also beschloss ich doch noch Richtung Reschenpass zu fahren denn das war mein nächstes Ziel. Tatsächlich bin ich dann sogar noch den ganzen Weg gefahren. Der Reschensee konnte mich dann auch tatsächlich begeistern.
Der Reschenpass
Am Reschenpass gab es bis zu Seestauung drei Seen. Bei der Seestauung 1950 versank das gesamte Dorf Graun und ein Grossteil des Dorfs Reschen. Insgesamt 163 Häuser und 523 Hektar Kulturboden wurden überflutet. Heute zeugt nur noch der Kirchturm vom versunkenen Alt- Grau. Der Turm wurde 2004 unter Denkmalschutz gestellt. Nachdem er rund 60 Jahre im Wasser gestanden ist, war es 2009 notwendig das Mauerwerk zu sanieren. Der Turm ist heute ein beliebtes Fotomotiv.
Wir bleiben einige Stunden am See und machen einen längeren Spaziergang. Zudem badet Shila ausgiebig im See. Wir haben beide unseren Aufenthalt im Südtirol sehr genossen.
Da es noch früher Abend ist und ich nicht auf dem Pass übernachten möchte fahre ich wieder Richtung Schweiz. Kurz nach der Grenze finde ich wieder ein Plätzchen, allerdings nicht so ein gutes wie in der ersten Nacht. Zum Glück findet aber Shila doch schneller Ruhe als erwartet und auch ich finde einige Stunden Schlaf.
Über Umwege zurück nach Hause
Am nächsten Tag fahre ich gemütlich zurück Richtung Bern. Nehme aber noch einige Sehenswürdigkeiten mit und wir besuchen noch einige Seen.
Die Theorie mein Auto als Camper zu nutzen war in meiner Vorstellung besser als die Praxis. Ich werde mir hier noch einige Gedanken machen wie ich meine Schlafgelegenheit bequemer einrichten kann. Die Sitze herunterklappen ist bei mir damit verbunden das ich das Hundegitter jedes Mal neu ab- und wieder montieren muss.
Trotz den unerholsamen Nächten hatten wir eine gute Zeit und einige Sehenswürdigkeiten in der Schweiz sowie in den Nachbarsländer sehen können. Zudem habe ich es genossen mit Shila unterwegs sein zu können. In vielen Hinsichten habe ich nicht den einfachsten Hund. Dieser Trip hat mir aber auch wieder gezeigt wie flexibel Shila ist.
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