Westküste von Öland
Heute geht es der Westküste entlang in den Süden der Insel. Hier soll man auch Robben beobachten können und ich freue mich besonders darauf. Das Gebiet um den Leuchtturm Lange Jan ist zudem als Vogelbeobachtungsgebiet bekannt. Es ist Wochenende und so sind hier viele Menschen anzutreffen. Der Lange Jan ist mit einer Höhe von 41,6 Meter der grösste Leuchtturm von Skandinavien.
Die vielen Menschen sind auch für Shila ein Stress. So kommt es das Sie einen Touristen anbellt. Shila ist jedoch an der kurzen Leine und der gute Mann ist einige Meter entfernt. Der Mann dreht sich zu mir um und formt mit seiner Hand eine Pistole und zielt damit auf mich. Das ist eine Situation, die mich so wütend macht das ich auf den Mann zustürme und ihn eine Weile mit meinem besten Englisch so richtig zusammenstauche. Eine solche Geste gehört sich in meinen Augen einfach nicht. Auch jetzt beim Schreiben werde ich noch wütend. Der gute Herr fand aber, dass es völlig Okay ist so zu reagieren. Schade das man selber Grenzen nicht erkennen kann.
Seehunde auf Öland
Nach der Aufregung gehe ich zum Strand, hier ist es so richtig windig und ich lasse die Natur auf mich wirken. Der Wind pustet meinen Ärger fast weg. Unweit von mir steht ein Pärchen das perfekt ausgerüstet ist mit riesigen Teleskopen um Vögel zu beobachten. Ich erkundige mich, ob es den hier auch Seehunde hat, bisher habe ich noch keine gesehen. Der Mann zögert keine Sekunde und dreht sein Teleskop um und winkt mich zu sich. Tatsächlich durch das Teleskop hindurch sehe ich auf einem Stein einen Seehund liegen. Hier ist Sie wieder, die Schwedische Freundlichkeit an die ich mich schon sehr gewöhnt habe. Ich merke dies besonders, seit meine Eltern hier sind. Ich gehe inzwischen auch viel offener auf die Menschen zu.
In Namibia habe ich einer der grössten Robbenkolonien gesehen. Die Menge an Robben war damals fast unwirklich, allerdings war auch der Gestank mehr als unglaublich. Da hat man hier den Vorteil, den es riecht nur leicht.
Der freundliche Herr erzählt mir das es hier normalerweise auch mehr Seehunde habe, es heute aber wohl zu windig sei. Wir machen uns auf den Rückweg zum Auto und ich kann mit meiner Kamera und dem Tele vom Parkplatz noch einige Seehunde erkennen. Wir fahren an der Ostküste entlang weiter und machen einige Zwischenhalte.
Beim ersten Halt fragt Papa ob das im Meer eine Boje sei, diese taucht aber immer wieder runter und kommt an einer anderen Stelle wieder hoch. Es hat auch hier tatsächlich noch Seehunde, welche wir im freien Meer beobachten können. Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis Tiere in der freien Wildbahn zu sehen. Nicht zu vergleichen mit den Tieren die man im Zoo beobachten kann.
Die Heimreise naht
Langsam endet unser 2. Tag in Öland und mit jedem Tag nähern wir uns auch am Ende meiner Reise. Wir finden an diesem Abend noch ein tolles Restaurant mit Blick auf das Meer und Sonnenuntergang. Es war ein langer Tag und so gehen wir auch früh ins Bett.
Es geht weiter, vor einigen Tagen haben wir beschlossen satt im Landesinnern Richtung Malmö zu fahren noch die Südküste mitzunehmen. So haben wir unser nächstes Airbnb an der Südküste in Nyehusen. Die Beschreibung des Hauses und wie wir da reinkommen ist schon mal eher abschreckend. Noch nie hatten wir eine so komplizierte Anleitung. Ich übersetze die Beschreibung von Schwedisch in Deutsch mit dem Googel Transleter. Allerdings verstehe ich so fast noch weniger als die Ableitung in Schwedisch. Die Besitzerin ist aber so freundlich und sendet mir das ganze noch auf Englisch. Sie gibt mir noch den Tipp den Strand, welcher nur 5 Minuten vom Haus entfernt ist zu besuchen.
Der schönste Strand
Wir kommen schliesslich in das Haus aber lösen für einige Sekunden den Alarm aus. Für etwas über 100.- kriegt man bei diesem Aribnb auch gleich 3 Häuser. Ich und Shila haben so diese Nacht unser eigenes kleines Haus. Wie von der Eigentümerin empfohlen machen wir uns noch auf den Weg zum Strand.
Und was für ein Strand, definitiv der schönste Strand den wir hier gesehen haben. Endlose Weiten und Dünen. Der Strand ist sehr sauber und im Sommer ist es hier sicher wahnsinnig voll. Heute haben wir den Strand aber für uns allein. Wir beschliessen morgen nochmals früh aufzustehen, denn hier lohnt es sich nochmals den letzten Sonnenaufgang in Schweden zu erleben.
Am nächsten Tag bin ich beim Betrachten des Sonnenaufgangs dann auch sehr emotional. Mein letzter Tag in Schweden ist also angebrochen. Heute geht es weiter nach Dänemark wo wir noch 2 Tage verbringen.
Danke „mein“ Schweden
Ich denke an die vergangenen Wochen und bin dankbar. Schweden hat es gut mit mir gemeint. Auch wenn es ein aussergewöhnlicher Sommer war bin ich immer sicher unterwegs gewesen. Ich habe viel erlebt und habe tolle Menschen getroffen. Ich nehme gedanklich von Schweden Abschied während Mama einen Strandspaziergang mit Shila macht.
Über die Oresundbrücke verlassen wir Schweden an diesem morgen und erreichen Dänemark. Hier haben wir noch 2 Tage in Karrebaeksminde. Das erste was mir auffällt sind die Autofahrer. Während das Autofahren in Schweden sehr entspannt war, ändert sich dies hier in Dänemark schlagartig. Abstand scheinen die Dänen nicht zu kennen. Gerade weil Shila im Kofferraum ist, hasse ich es, wenn mir jemand zu nah aufsitzt.
Unser Haus heute haben wir über Booking gemietet, es ist etwas älter und die Besitzerin ist noch am Putzen als wir eintreffen. Wir haben einen grossen Garten, nach einem Spaziergang in der Gegend und dem Meer entlang spielen wir heute noch ein Möllky.
Spontaner Ausflug auf die Insel Mon
Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug in die Stadt und sehr spontan beschliessen wir von da aus noch auf die Insel Mon. Unterwegs treffen wir auf eine Strassenbehinderung. Als wir über die Autobahn fahren fällt uns auf, dass diese leer ist. Wahrscheinlich hat es einen grösseren Unfall gegeben.
Auf der Insel Mon besuchen wir die berühmte Kreidefelsen Mons Klint. Hier hat man die Möglichkeit die Felsen auch vom Strand zu begutachten. Es sind aber viele Treppenstufe und das wollen wir Shila nicht zumuten. So betrachten wir die Felsen von oben.
Tschüss Dänemark, Hallo Deutschland.
Am Abend erfahren wir noch genauer, was die Verkehrsbehinderung vom Nachmittag bedeutete. Ein Häftling ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und dieser wurde gesucht. Nur 2 Tage später wurde Dänemark komplett abgeriegelt wegen einer Entführung. Wir hatten jedoch noch Glück (oder eher Unglück) und konnten am nächsten Tag Dänemark ohne Probleme mit der Fähre verlassen.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Kassel sind wir am Freitagabend alle gesund zuhause angekommen. Die Heimfahrt war jedoch für mich einfach nur ein Horror. Wir standen Stundenlang im Stau und das Fernweh hat mich dadurch bereits wieder auf der Heimreise gepackt. Wie ich meine ersten Tagen Zuhause erlebt habe und wie mir das Einleben in den Alltag gelungen ist werde ich zu einem späteren Zeitpunkt niederschreiben.
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