Axistuga – Mora
Heute geht es weiter Richtung Prästkogsstuga. Nach 4 Kilometer erreiche ich kurz vor 11 Uhr Oxberg. Hier sollte ich auch meine Wasservorräte auffüllen können. Der Weg durch das kleine Dorf führt über die Strasse. Ich erreiche eine kleine Tankstelle. Der Shop bietet aber nur Glacen an. Ich gönne mir eine Glace und bekomme hier auch gleich mein Wasser aufgefüllt. Nach einer kurzen Pause geht’s weiter. Am Ende des Dorfes erreiche ich auch den Checkpoint. Wie immer sind diese aktuell verlassen. Hier hätte ich erneuert die Möglichkeit das Wasser zu füllen gemäss der Karte. Der Wasserhahn ist jedoch abgestellt. Zum Glück habe ich diese vorher auffüllen lassen.
Der Weg geht weiter und mir fällt auf das heute viel mehr Fahrradfahrer unterwegs sind. Mir kommt dann in den Sinn das Samstag ist.
Wasserknappheit
Bereits kurz nach 13 Uhr erreiche ich die nächste Hütte Prästkogsstuga. Es ist definitiv zu früh um bereits die Hütte zu beziehen, ich weiss ja das Campen nicht überall möglich ist. Vor der Eldris Hütte komme ich aber noch in Hökberg vorbei und da gibt es sicher eine Möglichkeit zum Campen. Ich nütze die Hütte also für einen kleinen Rast bevor es weiter geht.
In Hökberg kann ich erneuert meine Wasservorräte nicht wie geplant auffüllen. Zudem sind die Häuser alle ausgestorben. Also laufe ich noch etwas weiter. Vielleicht schaffe ich es sogar noch bis zur Eldris Hütte.
Ich treffe unterwegs auf 2 Wanderer. Ich erkundige mich bei Ihnen nach der nächsten Wasservorsorge. Sie sagen mir das es bis Eldris nicht mehr weit sei und es da Wasser gibt. Ehe ich aber was sagen kann füllt der nette Wanderer noch meine leere Flasche mit seinen Vorräten auf.
Vom Ehrgeiz gepackt
Der Ehrgeiz hat mich nun aber gepackt und ich möchte heute bis Eldris kommen. Es sind nur noch 5km. Bereits 21km habe ich hinter mir. Meine linke Hüfte beginnt etwas zu zwicken was ich aber ignoriere.
Wenn ich es bis Eldris schaffe steht mir morgen noch ein gemütlicher Spaziergang bis Mora bevor. Diese Aussicht ist auch verlockend. Das ich nicht auf meinen Körper hören wollte macht sich nach 2 weiteren Kilometer bemerkbar. Meine Hüfte schmerzt immer wie mehr und ich komme nur noch humpelnd vorwärts.
Der Körper sagt Stopp
Ich nerve mich extrem über meinen Körper. Kaum habe ich mein mentales Tief einigermassen hinter mir müssen nun nicht körperliche Beschwerden auftreten. Das wird mir ja auch kaum einer glauben. Mit zusammen gebissenen Zähne humple ich weiter. Ich überlege mir gerade mein Zelt aufzustellen als ich merke das mein Wasser sich schon wieder dem Ende neigt. Da ich überzeugt war Eldris zu erreichen habe ich mir diese nicht mehr eingeteilt. Gemäss Google Maps sind es nur noch 1 Kilometer und diesen werde ich ja wohl noch schaffen. Fast 30 Minuten später erreiche ich tatsächlich die kleine Geisterstadt Eldris. Hier gibt es eine sehr hübsche Hütte sogar mit Strom und Wifi. Ich lege mich als erstes hin und gönne mir eine Pause. Meine Hüfte habe ich schon im Norden kurz gespürt aber es verging immer sehr schnell. Nach einer Stunde überwinde ich mich zu Kochen und mich etwas zu waschen. Die Schmerzen sind immer noch vorhanden. A. bietet mir auch an mich in Eldris abzuholen falls meine Schmerzen nicht besser werden. Ich möchte aber zumindest den Vasaloppsleden komplett abschliessen können. Mal schauen wie es morgen gehen wird.
Da ich ein Morakniv Eldris dabei habe melde ich mich mit einem Fotos im Yonc.ch Botschafter Chat. Sehr schnell kommt die Antwort von Sarah einer weiteren Botschafterin das Sie in Mora sei. Wir beschließen spontan uns wenn möglich morgen zu treffen. Ich habe also einen weiteren Grund mich auf Mora zu freuen.
Yonc Botschafter Treffen in Mora
Der nächste Morgen zeigt das meine Schmerzen fast weg sind. Lediglich ein leichtes Zwicken spüre ich noch. Voller Motivation mache ich mich nach einem kleinen Frühstück auf den Weg. Ich schaffe es tatsächlich um 13 Uhr bei der Kirche zu sein. Ich hatte schon Bedenken das ich es nicht schaffe. Hier treffe ich auf Sarah und Tina und freue mich mal wieder live in Schweizerdeutsch sprechen zu können. Wir besichtigen die Kirche und gehen dann zum Eisboot. Wir sprechen über unsere Ausrüstung und Reise und schneller als erwartet trifft schon A. ein. Alle zusammen essen wir noch ein Eis und ich geniesse die Gesellschaft um mich herum in vollen Zügen.
Ich bin auch etwas stolz auf mich. Ich habe für den Vasaloppsleden zwar 5.5 Tage gebraucht aber ich habe zumindest diesen Abschnitt des Europäischen Fernwanderweg E1 hinter mir. Auch wenn ich nur in diesen Tagen auf eine ziemliche Probe gestellt wurde. Ich bin selber gespannt wie es für mich weitergeht. Mein nächstes Ziel ist nun den Siljansleden. Ich war mir zuerst nicht sicher ob ich diesen Trail auslassen soll. Ich weiss von 3 Personen die diesen Abschnitt in diesem Jahr gemacht haben und alle Berichte sprechen nicht dafür den Trail. Schlecht ausgeschildert und Teilweise kaum begehbar weil der Wald extrem verwildert ist.
Alternativen
Ich beschliesse diesen Abschnitt nicht komplett entlang des Europäischen Fernwanderweg E1 zu gehen. Ich suche mir eine alternativ Route.
Ich geniesse die 1.5 Ruhetage mit kurzem Einkaufen zusammen mit A. Guten Gesprächen, Baden im See und werde mit leckerem Essen verwöhnt. A. Fragt mich ob ich es bereue meine Reise angetreten zu sein. Auf keinen Fall! Obwohl ich im nachhinein einige Dinge anders planen würde bin ich dankbar so wie es gekommen ist. Ich hatte bisher tolle Begegnungen und diese möchte ich nicht missen.
Christine 26. Juli 2018
Hallo Sabrina
Ich finde es toll, was du machst und wünsche dir weiter viele schöne Erlebnisse auf deinem Weg.
Liebe Grüsse aus der sonnigen Schweiz
Christine