Schlaflos Dank den Möwen
Die Nacht war kurz und schlaflos. Ich wusste nicht, dass Möwen so laut sein können und dies die ganze Nacht lang. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass es nicht mehr dunkel wird. Ich habe am Morgen Mühe aufzustehen. Schliesslich verlangt aber meine Blase, dass ich mich auf den Weg zur Tankstelle machen. Zurück im Zelt verabreiche ich mir noch meine Impfung. Wieder etwas weniger zum mittragen. Ich baue mein Zelt ab und beschliesse im nah gelegenen Coop mir etwas fürs Frühstück zu kaufen. Ab heute führe ich für mich auch ein Budget. So habe ich besser im Griff wann eine Hostel/Guesthouse/Airbnb Übernachtung für mich drin liegt und wann nicht.
Loslassen von Plänen
Ich merke auch hier, dass ich loslassen muss von meinen Plänen morgens früher zu starten. Wie zuhause komme ich auch hier einfach nicht in die Gänge. Ich esse vor dem Coop auf der Sitzbank etwas und nutze dazu das Gratis Wlan. Heute habe ich bereits etwas Heimweh und ich frage mich, was ich hier eigentlich genau mache. Ich kenne mich aber genug gut um zu wissen, dass meine Zweifel mit den Veränderungen der letzten Tage und meiner schlaflosen Nacht zu tun haben. Ich überlege mir wie weit ich heute ca. kommen möchte. Ich möchte etwas weiter als Storsandnes laufen. Bis dorthin sind es 17 Kilometer. Gerne möchte ich aber ein bisschen mehr als 20 km wandern.
Kurz nach 10 Uhr nutze ich nochmals die Toilette, füllen meine Wasservorräte auf und mache mich auf den Weg. Die Schüler sind entlang der Strasse am Abfälle einsammeln; ich frage mich ob dies hier zum Unterricht gehört.
Startschwierigkeiten
Im Gegensatz zu gestern macht mir das Laufen heute mehr Mühe. Meinem Nacken geht es zwar besser und von meinen riesigen Blasen an den Füssen spüre ich fast nichts, aber ich komme heute nur sehr langsam vorwärts. Ich sage mir immer wieder selber, dass es völlig egal ist wie weit ich komme. Auch wenn es weniger als 20 Kilometer sind.
Die Sonne scheint und es wird ziemlich warm.
Die Geisterstadt
Ich mache öfters kleinere Pausen. Erst gegen 16 Uhr komme ich in Storsandnes an. Ich habe meine Wasserflasche nicht richtig geschlossen. Da ich ca. 1 Liter so verschüttet habe sitze ich langsam aber sicher auf dem Trockenen. Es fliesst zwar überall Wasser, dies sieht jedoch nicht sehr appetitlich aus. Ich laufe deshalb durch das Dorf von Storsandnes in der Hoffnung bei jemandem um Wasser betteln zu können. Das kleine Dorf gleicht jedoch einer Geisterstadt. Es hat etwas mehr als 20 Häuser, aber keine Menschenseele ist zu sehen.
Ich fülle mein Wasser also doch in einem Fluss und beschliesse es am Abend zur Sicherheit dann abzukochen. Ich gönne mir noch eine längere Pause an der Sonne. Kaum habe ich mich an die Sonne gelegt, schlafe ich ein. Nach einem kurzen Powernap bin ich voll neuem Tatendrang. Es hätte hier zwar einige geeignete Zeltplätze, aber nun bin ich motiviert noch etwas zu gehen. Die längere Pause hat mir merklich gut getan und ich komme ziemlich vorwärts. Sogar ein kleiner Hügel erklimme ich problemlos.
Dann kam Emma
Ich denke über nichts Grosses nach und bin einfach zufrieden im Hier und Jetzt. So habe ich mir meine Reise vorgestellt.
Ich überlege mir sogar kurz, ob ich es heute bis Langfjordbotn schaffen könnte. Verwerfe diesen Gedanke aber schnell wieder. Morgen werde ich jedoch in diese Gegend kommen und vielleicht sehe ich die Husky Farm welche in Google Maps verzeichnet ist.
Um 19:30 Uhr beschliesse ich nach einem Zeltplatz Aussicht zu halten. Im Moment ist aber weit und breit kein Platz zu sehen. Die Meisten geeignete Orte sind ziemlich nah bei den verlassenen Häuser, welche mir zudem zu nahe an der Strasse stehen. Also laufe ich weiter. Nach ca. 40 Minuten hält ein Auto an. Eine nette Dame spricht mich an. Sie hat mich heute morgen in Talvik gesehen. Sie fragt mich wohin mein Weg mich führt. Wir plaudern etwas und ich frage sie ob sie ein Platz kenne um mein Zelt aufzustellen. Sie bietet mir an, dass ich in ihrem Garten übernachten dürfe. Es sei gleich um die Ecke. Gerne nehme ich das Angebot an.
Übernachten bei den Huskys
Emma wohnt tatsächlich auch auf einer kleiner Husky Farm. Es gibt davon gleich mehrere in dieser Gegend. Emma bietet mir schliesslich sogar ihr Gästezimmer inkl. Dusche und Waschmaschine an. Überwältigt nehme ich ihr Angebot gerne an. Nach einer Dusche gehe ich Emma noch etwas zur Hand und mache einen Spaziergang mit Bony.
So kann ich auch gleich die Gegend etwas erkunden. Emma kocht für mich sogar noch ein Abendessen.
Nach dem Essen machen wir noch eine kurze Spritztour um ein Sami Dorf anzusehen. Ich kann kaum fassen was Emma alles für mich tut. So ein herzlicher Mensch. Leider sind die Sami aber noch nicht hier.
Zurück geht es dann in mein weiches Gästebett. Eigentlich wollte ich die Erlebnisse von heute noch aufschreiben, aber ich schlafe prompt ein.
Hier geht es weiter
http://unterwegs-zuhause.com/2018/05/27/langfjordbotn-bursfjord-sorstraumen/
dunst daniela 26. Mai 2018
Du hesches so verdient mau chli ds’verwöhnt wärdä!!! Viu energy u chraft schicki dir. Chackaaaa du schafsch das?
Sabrina 4. Juni 2018 — Autor der Seiten
Merci viu mau Frau Dunst <3