Entschleunigt
Ich starte um halb 9 und verabschiede mich von den 2 Damen. In 5 Kilometer werde ich in Evertsberg sein und kann dort gemäss der Finnin etwas Esswaren einkaufen. Eigentlich habe ich noch genügend zu Essen aber vielleicht kann ich mir etwas Früchte besorgen. Zudem brauche ich sicher Wassernachschub. Der Weg ist wie immer gut ausgeschildert. Ich wandere entlang von Seen und mache viele Fotos. Meine heutige Etappe sind nur 14 Kilometer. Mir gefällt dieses Tempo aber. So komme ich dazu mir soviel Zeit zu nehmen wie ich will. Zudem bleibt so auch viel Zeit um andere Dinge zu geniessen. Ich befinde mich auf keinem Wettlauf und ein Abend in der Hütte mit etwas lesen und Blogschreiben gefällt mir auch ganz gut.
Vom Weg abgekommen
Nach ca. 2 Kilometer erreiche ich einen Wegweiser. Dieser zeigt mir das der Wanderweg über die Strasse direkt führt. Nach der Strasse befindet sich aber kein Weg sondern der See. Das ich nun schwimmen soll kann ja kaum gemeint sein? Da ich auch weiter vorne keinen Weg ausfindig machen kann beschließe ich entlang des Radwegs weiterzugehen. Ich denke das ich bald wieder auf den Wanderweg komme. Nun ja bis Evertsberg bleibe ich dann aber dem Radweg treu. Es wäre ja auch langweilig gewesen wenn 5 Tage alles nach Plan verlaufen wäre. Eigentlich wollte ich ja nur Testen wie der Radweg so ist.
Der Vasaloppsleden kann man zu Fuss, mit dem Rad und im Winter mit den Langlauf Skis begehen. Der Wander- und Radweg ist teilweise identisch. Der Abschnitt den ich auf dem Radweg «getestet» habe verlief über Stock und Stein und auch hauptsächlich durch den Wald. Ich treffe auf einen Fahrradfahren an die Strecke ist also auch nicht extrem befahren. Ich erreiche Evertsberg und bin erstaunt denn das Kaff ist ziemlich ausgestorben. Einkaufen ist auf jeden Fall nicht möglich. Immerhin es gibt eine Toilette und somit auch frisches Wasser. Essen brauche ich zum Glück ja nicht. Da ich hier auch das erste Mal Wifi habe beschliesse ich meine Mittagspause hier zu machen. So kann ich kurz meine Kreditkarte Rechnung prüfen.
Hilfe vom Coach
Ich habe gestern beschlossen das ich meine Heimweh Attacken etwas besser in den Griff bekommen möchte und schreibe so meinen Coach an. Sie ist sofort bereit mich auch auf Distanz per Mail zu unterstützen.
Während meiner Pause treffen noch ein Pärchen ein. Da die 2 Deutsch sprechen ergibt sich eine kurze Unterhaltung. Die beiden sind mit dem Wohnmobil unterwegs und machen heute den Vasaloppsleden mit dem Fahrrad.
Der nette Herr will mir sogar noch etwas Essen abgeben aber ich bin froh das mein Rucksack endlich etwas leichter ist, so dass ich das Angebot dankend ablehne.
Nach einer sehr ausgiebiger Pause fülle ich nochmals meine Wasservorräte auf. Bis Oxberg also morgen müssen diese nun nämlich ausreichen. Gerade als ich los will treffe ich nochmals auf meine 2 bisherigen Begleiterinnen. Lachend begrüssen wir uns und sie erklären mir das ich die Einkaufsmöglichkeit verpasst habe da ich nicht dem Wanderweg entlang ging. Dieser Camping sei etwas vor Evertsberg. Nun ja so habe ich Geld gespart.
Ich nehme gemütlich noch die nächsten 9 Kilometer unter die Füsse. Landschaftlich bleibt die Gegend gleich was andere wohl als eintönig bezeichnen würden. Definitiv muss ich sagen das mich die Landschaft und die Fjorde im Norden mehr fasziniert haben. Trotzdem gefällt mir auch diese Gegend. Unterwegs lege ich nochmals eine Pause ein auch um meinem Coach zu schreiben. Unterwegs kommt mir nämlich in den Sinn das Freitag ist, vielleicht kriege ich auch noch heute eine Antwort. Tatsächlich dauert es weniger als eine Stunde und ich bekomme eine Antwort. Weitere 2 Mails später bin ich tatsächlich viel ruhiger. Mein Gedanken wirr war hat sich gelegt und ich kann wieder rationaler denken. Ich hoffe einfach sehr das es nun anhält. Mir ist bewusst geworden das ich mein Heimweh, nicht in Gedanken mir versuchen muss auszureden, sondern das ich diese Gefühle akzeptieren muss. Sie gehören nun einmal zu meiner Reise dazu.
Axistuga
Ich komme um halb 6 bei der nächsten Hütte an und beziehe die auch. Ich könnte gut auch das Zelt aufstellen. Aber ich gönne mir den sehr günstigen Luxus in den nächsten 2 Nächten noch. Es ist ziemlich kälter geworden. Ich nehme das erste Mal meine Daunenjacke aus dem Rucksack. Den ruhigen Abend kann ich heute aber dank den Worten von meinem Coach geniessen. Ich bekomme noch kurz Besuch von 2 Familien welche öfters hier vorbeikommen. Die Axistuga meine heutige Hütte liegt direkt neben einer alten Wassermühle. Es ist ein sehr schöne gelegene Hütte und die Familien erklären mir das Sie öfters hier sind.
Ich geniesse den Ruhigen Abend alleine in meiner Waldhütte nur leider kann ich erneut schlecht schlafen.
Marco 14. Juli 2018
Ich lese deine Beiträge gerne und ich finde es gut, dass du deinen Rythmus gehst. Aber wieso dann auf FB andere Wanderer für ihre Routen kritisieren? Das sieht leider nach Neid aus oder dass du mit dir nicht zufrieden bist. Ich finde das leider schwach. Viel Erfolg weiterhin. Jeder soll so wandern wie er will.
Sabrina 20. Juli 2018 — Autor der Seiten
Hej Hej Marco
Welchen Wanderer habe ich den auf FB kritisiert? Das würde ich gerne für mich selber evaluieren. Gerne sonst auch per Mail. Ich kritisiere in meinen Augen eigentlich die welche keine andere Meinung akzeptieren können. Oder halt im moment Wanderer die sich nicht an das Feuerverbot halten. Dies hat für mich aber andere Gründe und ist purer Egoismus. Den hier geht es um die Natur die es aktuell zu schützen gilt.
Ich habe in letzter Zeit diese Wanderer kritisiert oder halt meine Meinung zu etwas gesagt. Was in meinen Augen auch erlaubt ist. Meistens sage ich aber das es schlussendlich jeder selber wissen muss. Wie du richtig sagst jeder macht sein Weg wie er für sich richtig ist. Nur finde ich das dies nicht auf die Kosten der Natur gehen darf.
Liebe Grüsse
Sabrina