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Wie ich 60 Kg abgenommen habe Teil 2

Nach dem Urlaub fand ich aber zum Glück wider Erwarten wieder schnell zurück in meinen Plan und habe weiterhin abgenommen. Zu diesem Zeitpunkt wurden meine Schlafprobleme, welche ich seit ca. Ende 2015 hatte, chronisch.

Tschüss Freizeit

Ich hatte inzwischen um die 50 Kg abgenommen. Alles mit viel Sport und gesunder Ernährung; jedoch ohne ärztliche Betreuung. Mein Leben drehte sich hauptsächlich um den Sport und meine Arbeit. Den auch dort hatte ich sehr viel um die Ohren und arbeitete mit viel Herzblut oder besser gesagt mit zu viel Herzblut.

Nach der Arbeit kam der Sport und danach das Vorkochen meines Essens. So richtig Zeit für mich hatte ich in dieser Phase nicht. Ich habe mir zu wenig Ruhemomente gegönnt und war zu stark fixiert auf meine Ziele. Abgenommen habe ich in diesen Monaten fast nichts. Der berühmte Gewichtsstillstand hatte mich erreicht, was zu zusätzlichem Frust geführt hat. Ob es mit meiner Fixation zu tun hatte, weiss ich nicht. Ich kann mir dies jedoch gut vorstellen.

Der Psychische Aspekt einer Abnahme

Unterschätzt bei der Abnahme habe ich immer den Psychischen Aspekt. Warum auch? Ich fühlte mich eigentlich ja fitter und viel besser in meinem neuen Körper. Nur meine Schlafprobleme wurden immer schlimmer und auch mit Alpträumen hatte ich zu kämpfen. Meine Toleranz und Stresslevel sanken zu diesem Zeitpunkt rapid nach unten. Eigentlich völlig verständlich, aber wohl auch nur für Menschen die eine ähnliche Situation erlebt haben. 2 Jahre unter Schlafproblemen zu leiden, darunter konnte sich niemand wirklich ein Bild machen. Meistens bekam ich zu hören das ich sicher schlafe aber es einfach nicht bemerke. Die meisten haben es nicht ernst genommen. Ich fühlte mich mit diesem Problem immer sehr im Stich gelassen.

Das soziale Umfeld zerbrach

Jedoch habe ich immer noch nicht den Zusammenhang mit meiner Gewichtsabnahme gesehen. Zu dieser Zeit zerbrach eine erste Freundschaft. Plötzlich war ich diejenige die Hilfe benötigt hätte, nachdem ich mir über eine lange Zeit viel Energie und Zeit in eine Freundschaft gesteckt habe wurde diese innerhalb von wenigen Tagen beendet. Natürlich gehören immer zwei dazu. Ich habe nochmals einige Kilos abgenommen und wurde auch für die Männerwelt attraktiver. Doch auch dort lief einiges schief was sich auch auf meine Situation negativ auswirkte. Weitere Freundschaften zerbrachen zu dieser Zeit, in einer Phase in der ich meine Freunde am meistens gebraucht hätte, stand ich plötzlich fast alleine da. Im Nachhinein ist mir auch bewusst, dass ich zu dieser Zeit gereizt und teilweise unfair war. Jedoch denke ich das eine Freundschaft auch Krisen aushalten sollte.

Fettschicht als Schutz

Im Nachhinein sehe ich den Zusammenhang zu meiner Gewichtsabnahme. Ich habe meinen Panzer, mein Schutz (Fettschicht) verloren und wurde dadurch viel dünnhäutiger. Zu dieser Zeit hätte ich meine Freunde mehr als nötig gehabt aber die Freundschaft hielt die ganze Sache nicht aus. Nur wenige Tage später kam noch ein grosser Liebeskummer dazu. Auch die Arbeitssituation sowie meine Schlafsituation haben sich nicht verbessert und so fuhr ich geradewegs in den grossen Knall. Zum Glück denn ich musste erkennen das es so nicht weiter geht.

Zu diesem Zeitpunkt kam noch eine grössere Operation dazu, diese war bereits geplant und eine Auszeit im Job würde mir zu diesem Zeitpunkt sicher auch guttun.

Wie das Gewicht sich wieder ansetzte

Durch die Operation durfte ich einige Wochen keinen Sport machen. Zudem musste ich zuerst einige Dinge neu ordnen. Ich war und bin eine Stressesserin. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch nicht auf meine Ernährung geachtet. Keinen Sport und ungesunde Ernährung, zudem meine nicht gerade stabile psychische Situation führten dann dazu, dass ich langsam wieder zunahm. Der Europäische Fernwanderweg wurde Thema und die Vorbereitungen nahmen mich in Anspruch. Immer wieder habe ich trainiert aber so richtig reingekommen bin ich nicht mehr.

Abnahme auf dem Europäischen Fernwanderweg E1

Während meiner Wanderung habe ich wieder einige Kilos verloren, leider waren auch die dann wieder zurück. Mir ist bewusst geworden, dass mich das Thema Ernährung immer begleiten wird und ich einfach unter einem gestörten Essverhalten leide. Ich weiss aber auch wie ich auf eine gesunde Art und Weise abnehmen kann. Ohne irgendwelche Ersatzshakes oder Pillen. Denn davon distanziere ich mich sicher ganz deutlich. Sind wir ehrlich, abnehmen bedeutet Arbeit, eine ständig und stetige Arbeit die ich nicht übertreiben darf.

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über das Abnehmen Bloggen?

Das war eine grobe Zusammenfassung meiner Abnehm Geschichte. Ihr könnt nun entscheiden ob ich euch auf dem Weg zu meinem Traumgewicht mitnehmen soll oder nicht. Es ist wohl einer meiner persönlichsten Blogposts aber ich hoffe euch gefällts. Wie immer ist der grösste Lohn, wenn ich von euch hier ein Feedback erhalte. Ich freue mich also über Kommentare auch über die kritischen.

Der erste Teil findest du hier Abnahme Teil 1

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5 Kommentare

  1. C.Albrecht 12. November 2018

    Es ist wichtig, was Dein Ziel ist.
    Verluste gibt es leider immer.
    Größere und kleinere.
    Aber auch Gewinn.Für Dich selbst. Alles Gute weiterhin!

  2. Evi Egger 12. November 2018

    Danke für diesen tollen Blog. Schön das du auch die Schattenseiten einer Diät oder Gewichtsabnahme zeigst. Wie es das Leben und die Beziehungen verändern kann. Ich hoffe aber sehr das du in der Zwischenzeit Freunde hast die sich nicht nur gewohnt sind zu nehmen sondern die dir viel geben und für dich da sind.
    Ich freu mich wieder von dir zu lesen.

    • Sabrina 10. Januar 2019 — Autor der Seiten

      Danke. Ehrlich gesagt hat es etwas Überwindung gebraucht diesen Blogpost zu veröffentlichen. Aber auf der anderen Seite war es für mich auch gut alles aufzuschrieben :).
      Ich habe inzwischen ein kleiner aber feiner Freundeskreis.

  3. helga 17. April 2020

    ich finde deine Offenheit super. Und es widerlegt einfach auch, dass man mit Übergewicht nicht unbedingt bewegungsfaul sein muss. Ich bin oft unterwegs, wandere, entdecke, fotografiere. Und doch sollte ich 20 KG abnehmen. Sagt die Gesellschaft und meine Mutter. Ich bin eine totale Stressesserin, liebe es zu futtern. Obwohl ich mehr über Ernährung weiss als viele Schlanke. Und trotzdem: das Schlanksein spielt für mein Leben gar nicht so eine grosse Rolle. Vielleicht sollte man dem gar nicht so eine grosse Wichtigkeit geben? Ich empfehle dir das Body Positivity Buch von Morena Diaz.

    • Sabrina 16. Juli 2020 — Autor der Seiten

      Hej Hej Helga
      Danke für dein Feedback und sorry für die späte Antwort. Manchmal gibt es wichtigers als der Blog. Ich kann Dir so gut nachfühlen. Bei mir ist auch das Futtern ein Problem. Bewegungsfaul bin ich nur selten 😉 (braucht manchmal selten auch solche Tage) Aber ich mache fast jede Woche 5-8h Sport. Liebe Grüsse Sabrina

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