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Repvag- Alta

Entlang der Küste laufen wir immer weiter der Strasse entlang. Obwohl wir ziemlich im nirgendwo sind stehen immer vereinzelte Häuser. Ich wandere wieder in meinem Tempo während M. einige Meter vor mir läuft. Nach 6 Kilometer machen wir eine erste Pause und werden dabei von einigen Rentieren beobachtet. M. checkt noch das Wetter und denkt das es ziemlich windig werden könnte. Ich möchte die nächste Nacht eigentlich gerne nochmals draussen verbringen. In meinem Budget war ca. 1x in der Woche eine Übernachtung in einem Hostel oder Jugendherberge vorgesehen. Bisher habe ich mein Budget also schon etwas überschritten. Ich frage M. ob er sich auch vorstellen könnte nochmals zu campen und er meinte das sei für ihn nicht ausgeschlossen.
Wir erreichen eine kleine Anhöhe und haben eine tolle Aussicht über den Fjord. Ich bin begeistert während M. hier etwas die Wälder fehlen. Nicht jeder mag die eher karge Landschaft hier oben. Mich fasziniert sie.

Plötzlich kommt es anders…

Auf der anderen Seite liegt die Bucht in der wir übernachtet haben. Es ist doch schon ein gutes Stück Weg das wir heute geschafft haben. 40 Kilometer vor Olderfjord machen wir nochmals eine Mittagspause. M. hat immer wie mehr Probleme mit dem Fuss. Ich habe zudem seit Beginn der Tour das Gefühl das er sich die Reise anders vorgestellt hat. Ich überwinden mich und spreche ihn darauf an. Er bestätigt mir meine Vermutung. Ich würde gerne eine Lösung finden wie wir nun weiter vorgehen sollten. Ich möchte von M. gerne wissen wie er sich die weitere Reise vorstellt. Er kann es im Moment selber aber nicht genau sagen. Er hat sich auf die Tour gefreut und hat nun gesundheitliche Probleme, sicher auch für ihn keine tolle Situation. Wir beschließen bis nach Olderfjord nochmals zu Trampen. Nicht was ich mir gewünscht habe aber ich kann die Situation nicht ändern. Zudem möchte ich nicht die nächsten 3 Wochen weiter Trampen. Wir haben schnell Glück und 3 junge Norweger nehmen uns sogar mit bis nach Skaidi. Unterwegs zeige ich Ihnen noch die Bilder vom meinem vermuteten Wal. Sie denken es könnte ein Springer (ähnlich wie ein Delfin) gewesen sein.

Wie geht es weiter

Wir sind jetzt noch 86 Kilometer von Alta entfernt und wieder stellt sich die Frage wie es weitergehen soll. Übernachten wir hier? Nehmen wir den Bus bis Alta oder trampen wir. Es ist ein ziemliches hin und her bis wir schliesslich nochmals ein Tramp versuch machen. Das Trampen ist insofern spannend weil man interessante Menschen kennenlernt. Diesesmal nimmt uns ein Norweger mit der sehr sympathisch ist. Er kann sogar etwas samisch und zeigt uns wo die Samen Leben und eine Kirche von ihnen. Er erwähnt auch das die Nächte hier noch ziemlich kalt sind. Trotzdem ist das Trampen nicht das was ich mir vorgestellt habe. Klar wenn mir eine Gegend nicht gefällt wäre es eine Option für mich gewesen.

In der Stadt angekommen

Als wir in Alta ankommen suchen wir uns ein Hotel. Ich bin inzwischen ziemlich gefrustet weil das Hotel definitiv nicht in mein Budget passt. Wenn es so weitergeht bin ich früher als erwartet zu Hause. Auch für M. ist die Situation nicht einfach und das ganze endet in einem Streit. Bei jedem Streit gehören 2 Seiten dazu. Da hier nur meine Ansicht Vertreten ist möchte ich auch nicht zu sehr darauf eingehen. Für mich gibt es einige Punkte welche ich nicht ganz verstehen kann. Hierzu gehören sicher nicht die Probleme mit dem Fuss. Mir ist bewusst das M. hierfür nichts kann. Es sind in einer solchen Situation viele Emotionen dabei und für beide endet der Trip nicht wie geplant. Aufgrund des schmerzendes Fusses beschliesst M. wieder nach Hause zu gehen. Für mich geht es also bereits nach einer Woche alleine weiter. Ich brauche für mich auch Zeit um mich auf die neue Situation einzustellen. Ich denke für mich wird es aber auch gutes haben. Wir gehen am Abend noch etwas essen und ich kann mich dank dem WLAN mit zuhause austauschen was eine grosse Erleichterung ist. Den Samstag verbringen wir beide noch in Alta. Am Morgen laufen wir etwas durch die Strassen. Den Nachmittag verbringen wir dann getrennt. M. möchte sich noch etwas in Alta umschauen. Ich möchte mich gerne etwas erholen und an einem ruhigen Platz die Sonne geniessen. So liege ich aktuell hinter dem Hotel auf einer Bank und verfasse diesen Blogpost. Morgen geht es weiter auf meinem Weg Richtung Süden. Laut dem Wegweiser sind es bis Bern nur noch 2719 Kilometer.
Am Abend ging es nochmals zusammen Essen. Danach haben sich aber unsere Wege getrennt.

Wie ich mein erster Tag alleine erlebt habe? http://unterwegs-zuhause.com/2018/05/21/alta-talsvik/

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